Hallo meine Lieben,
heute tauchen wir wieder in die Welt des heutigen Russlands ein. Ich zeigte euch bereits
Bilder vom ersten Tag in Orjol, denn am ersten Tag gehe ich immer mit ganz anderen Augen durch eine Stadt (na gut, ihr vermutlich auch!). Außerdem gab es hier schon
Einblicke in die schöne Küche meiner Großmutter in Russland. Heute zeige ich euch generelle Impressionen, die ich im Laufe der zwei Wochen dort sammeln konnte.
Auf dem Bild oben seht ihr eins der älteren Gebäude. Hier befindet sich heute ein Museum des Literaten
Leskow. Er lebte nicht in exakt diesem Haus, jedoch ist es aus der Zeit: 19. Jh. Das Gebäude ist heute leider in keinem guten Zustand, man könnte das noch viel liebevoller pflegen. Aber irgendwie scheint es keinen zu interessieren. Ich hielt ungefähr jedes dieser hübschen alten Häuser als Foto fest - denn wer weiß, wie lange sie noch stehen bleiben.
This is the way older buildings look like. This house was build in the 19th century and is today a museum of the russian novelist and writer Leskov (he was actually born in Oryol). I really like these older houses and make pictures of every single one of them. Who knows how long they are existing.
Diese Straßenbahnen gibt es bei uns in Deutschland kaum mehr. In Russland sind sie jedoch noch in Benutzung. Diese Dinger sind ziemlich lustig, aber leider absolut unpraktisch für Rollstuhlfahrer, Kinderwägen, Renter und Kinder...
Rechts: Solche kleinen Parks bzw. Grünanlagen gibt es in Russland ziemlich häufig. Die weisse Markierung auf dem Baum soll übrigens verhindern, dass böse Insekten (kenne mich da leider null aus) die Rinde zerstören.
Here you see one of the trams. And a city park.
Verfressene Tauben. Das ist irgendwie die Vogelart, die man immer und überall sieht. Die Täubchen werden liebevoll von allen, egal ob jung oder alt, gefüttert. Und das sieht man ihnen auch an!
Pigeons are the birds you see everywhere and every time. I think they are having a really great time: Look how fat they are!
Als wir vor zehn Jahren aus Russland wegzogen, gab es nur in der Innenstadt Geschäfte und sonst nur kleine Lebensmittelläden in den Wohngebieten. Nun gibt es an jeder Ecke solche "Einkaufszentren". Nahezu jede Erdgeschoss-Wohnung jedes Hochhauses beherbergt einen Laden. Meine Oma lacht immer und sagt, es gibt mehr Geschäfte und Verkäufer als Einwohner. Und das Gefühl hat man wirklich. Übrigens: Was ansprechende Werbung angeht, müssen die lieben Bewohner von Orjol noch viel viel lernen! Sieht alles eher übertrieben und geschmacklos aus (auch wenn das als Fotomotiv super ist!).
Ten years ago there were only a few shops in Oryol, mainly in the center (like it is here in Germany). Today you see such buildings very often and throughout the city. My grandmother says, there are much more shops than inhabitants (which actually might be true, I think). And as you see, the outdoor advertising might be improved a little bit... It's very nice in a photo but not very appealing when you are walking through the street. What do you think? Is it too much?
Neben all den schönen Neubauten gibt es natürlich noch die älteren Wohngegenden und Höfe. So sehen viele davon aus: Sowjetischer Charme trifft auf Amateurgraffiti, alte Papieraushänge, die von keinem entfernt werden und liebevoll verlegte Rohre, die eigentlich unter die Erde gehört hätten. Aber wenn wir ehrlich sind: Ich würde viel lieber in so einem Hof leben wollen, als in einem superlangweiligen, sauberen Hof. Diese alten Gegenden sind ruhig und beschaulich. Und als Kind muss man nicht ständig aufpassen, dass man ja keine Wand ruiniert oder so. Es besteht halt noch ein bisschen Verbesserungspotential, was Rohre angeht. Aber sonst...
Russian charm: I like these old backyards. As a child you don't have to fear to break something, because it is not very new and tidy! But maybe it would be better to lay the pipes below the ground level... :)
Hier sind wir wieder schon ein bisschen zentraler: Das Gebäude gegenüber meiner alten Schule (die ich nicht draufgekriegt habe, weil ich nicht genug Weitwinkel habe, Mist!) mit noch einer Portion Fassadenwerbung. Und eine Brücke, die zum alten Stadtmarkt führt. Seht ihr die minzfarbenen Gebäude? Das sind alte Markthallen, die ebenfalls aus dem 19. Jh. sind. Was fällt euch noch so auf? Lasst uns ein bisschen Wimmelbuch spielen.
Welcome to the center of the city. We are now crossing the bridge and the old mint market halls are appearing in our field of view. Here you also see other interesting things: Cars, people, the tram and the street lights.
Und wenn man über die Brücke schreitet und den Blick nach links schweifen lässt, sieht man dieses traurige Bild. Dies war mal das Haus des Gouverneurs (auch so gegen Ende des 19. Jh.) und das Gebäude lässt man einfach zerfallen! Das finde ich unmöglich, wirklich. Das macht mich so wütend. Im Krieg wurden 90 Prozent der Gebäude zerstört, davon waren wahrscheinlich nur 1 Prozent so wunderschöne alte Bauten, weil der Rest von den Sowjets selbst zerstörst wurde. Und die renovieren das nicht einmal! Wie kann man so gar nicht an der Erhaltung seiner Geschichte interessiert sein? Hier in Augsburg kann man Gebäude der letzten fünfhundert Jahre finden, das ist doch genial! Der Geschichtsverweigerung wirke ich übrigens entgegen und sammle jeden Schrott. Vielleicht ist der ja mal historisch wertvoll, haha!
Und unten seht ihr noch einmal den Blick auf hübsche Hochhäuser und den Fluss und die vielen schönen Bäume. Diesmal übrigens von einer anderen Brücke aus. Hat euch die Reise gefallen? Ein paar Bilder habe ich nämlich noch... :)
Do you see the half destroyed building above? In the 19th century it was the house of a governor. I really can't understand, why no one is trying to save it. During the war, 90 percent of the whole city was destroyed, so there aren't so many older buildings left. There for it is much more important to preserve the history! Here in Augsburg you can find buildings that are 500 years and older. I like that! I personally do conserve history in an other way: I do not through any stuff away because I think it might be useful and have historical value. Underneath you see the river and many trees. Mmh!