"Es gibt zwei Sorten von Menschen. Die einen fotografieren ihr Essen, die anderen nicht". Kennt ihr diesen Spruch? Und jetzt dürft ihr drei Mal raten, zu welcher Sorte ich mich zugeordnet fühle. Haha.
Ich verstehe die Aufregung um das Fotografieren von Essen ehrlich gesagt nicht. Also ich verstehe sie schon, bekenne mich aber als deren Gegnerin. Wir leben in digitalen Zeiten und haben ein unendliches Potential in unseren digitalen Kameras stecken. Wer in der Minute Tausende Bilder schießen kann, kommt ganz natürlich an die Grenzen des sinnvollen Fotografierens. Da müssen dann tatsächlich Möbel, Katzen, Füße und Cocktails herhalten. Und es kommen dabei doch tolle Bilder heraus? Die besten und spannendsten Motive meiner Meinung nach.
Zum einen macht es tatsächlich Sinn, alltägliche Gegenstände zu fotografieren, weil sie immer da sind und ein hervorragendes Motiv abgeben, um das Fotografieren zu üben. Sie laufen nicht weg und beklagen sich nicht über das nicht gelungene Bild. Zum anderen, und das ist für mich der springende Punkt, leben wir eh schon viel zu schnell und viel zu effektiv. Ich bin keine Maschine, dass ich reibungslos und durchgehend logisch funktionieren muss. Nein. Ich bin ein Mensch und ich liebe alltägliche Situationen wie mein Essen. Ich darf auch mal bescheuert wirken, wenn ich mich auf Stühle stelle, um die wunderschöne Kombination von Lebensmitteln in meinem Teller zu verewigen. Ja, ich sehe mir diese Bilder sogar mal an und klebe sie in mein Fotoalbum. Und das ist die Bremse des Alltags, die kurze Momente für immer verewigt. Weil die kleinen Dinge im Leben oftmals viel wichtiger sind, als das mysteriöse große Ganze, was wir uns einbilden.
Und aus diesem Grund seht ihr heute das Essen, was meine liebe Oma für uns gemacht hat, während ich in Russland zu Besuch war. Meine ganze Familie kann das nicht nachvollziehen, warum ich denn so etwas Unwichtiges fotografieren muss. Sie belächeln mich und tolerieren es. Und das ist ok so. Zu sehen sind hier Omas Hände, ihre Vorhänge und Küche. Außerdem Opa beim Zeitung-Lesen und seine Bücherauswahl für die nächsten Monate. Nahrung für den Geist und für den Körper sozusagen.
Weitere Bilder aus Russland seht ihr hier und hier. Und nun stellt sich mir die Frage: Was haltet ihr von der Random Food Photography? Und wollt ihr auch mal Rezepte zu den hier gezeigten Gerichten? Interessieren euch so ganz persönliche Bilder auch oder war das Quatsch, sie hier zu zeigen?
Today I want to show you pictures of the food my grandmother made for me while I was in Russia this summer. You may find me stupid, making pictures of random food. But I like this idea a lot, because it helps me to calm down and think the normal daily routine through. I like food and making pictures of it to practice in photography. And because I am a huge fan of the little things surrounding me every day. I really look through these pictures every now and again to remember the delicious dishes and my grandparents. Other pictures of my russian visits were already shown here and here.
Aaah ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Mit den Knuddelhänden Deiner Oma, dem wunderschönen Esstisch, der urigen Einrichtung, dem wahnsinnig gutaussehenden Essen ... dem Geschirr ... oooh man! Ein riesiger Anflug von Neid kam da gerade über mich - ein überaus wundervoller Post!
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Maria
Zuerst mal: Deine Fotos haben ja nichts mit der Diskussion über ständige geinstagrammte Teller zu tun. Das ist ja fast schon eine kleine Reportage, was du uns hier zeigst :) Ob man kunstvoll kleine Momente mit der eigenen Familie festhält (und dazu gehört ja auch das Essen - in einer Hochzeitsreportage zum Beispiel dürften Fotos vom Essen ja auch nicht fehlen) oder bei jedem Mal, in dem man im Restaurant oder zu Hause sitzt, erst mal das Iphone zückt, da gibt es einen großen Unterschied für mich... und ich finde deine Bilder so gar nicht trivial oder langweilig, sondern ziemlich grandios.
AntwortenLöschenDas sind auch Fotos, die du in zehn, zwanzig, dreißig Jahren, wenn deine Großeltern nicht mehr leben, wieder aus der Schublade kramen wirst und die dich mehr begeistern werden als jedes gestellte Familienfoto... weil sie an den Moment erinnern und so toll persönlich sind :)
Ein sehr, sehr schöner Post! Auch der Text zu den Bildern hat mir mehr als gut gefallen.
Boah, diese Bilder sind einfach wundervoll! Kann mich den Vorrednern da nur anschließen: das sind bleibende Erinnerungen an Alltägliches und zugleich sehr Persönliches. Toll fotografiert! Für mich dein bisher schönster Russland-Post.
AntwortenLöschenLG
Dieser Post gehört für mich eindeutig zu den schönsten auf deinem Blog! Ich liebe jedes einzelne Detail auf den Fotos und man merkt auch, wie viel sie dir bedeuten. Das Licht auf den Bildern ist super schön, aber darüber haben wir ja auch schon geredet :) Jedenfalls darfst du auf keinen Fall denken, dass das Quatsch ist, so was zu teilen! Sehr schöne Eindrücke und ich find's gerade sehr schade, dass ich solche Bilder nie von meinen Großeltern machen konnte - aber da war ich wohl einfach zu klein dafür und muss mich mit den paar analogen Fotos zufrieden geben, die's von ihnen gibt.
AntwortenLöschenUnd meine Liebe zur Essensfotografie kennst du ja eh ;) ich denke, jeder sollte für sich entscheiden, was er gerne fotografiert. Und wenn wir Essen fotografieren, halten wir ja nicht nur fest, was auf dem Teller gelandet ist, sondern auch die Erinnerungen dazu; also zum Beispiel, mit wem wir gegessen haben, wie es uns ging, ob es was Besonderes war usw...
<3
Super schöne Bilder mal wieder, liebe - leider immer noch unbekannte - Natalia!
AntwortenLöschenDas Einzige, was mir fehlt, sind BUs: Was ist denn genau auf dem Teller drauf? Den russischen Namen und die deutsche Erklärung, das fände ich sehr interessant. Aber vielleicht rührt das auch nur aus meinem Romanistik-Studium her. Die Philologen wollen halt immer wissen, was genau sie sehen ;-)
Viele liebe Grüße von Melanie (Petras Schwester)
Obwohl ich Food-Bloggerin bin, muss ich gestehen, dass ich das Essen eigentlich nicht fotografiere. Also wenn ich im Restaurant oder bei Freunde esse. Stört es mich bei anderen? Eigentlich nicht. Jeder kann machen was er will...solange ich jetzt nicht eine halbe Stunde warten muss, bis jeder mein Essen fotografiert hat :)
AntwortenLöschenIch finde, es ist mal was anderes. :) Sehr schöne Perspektiven, obwohl ich mein Essen nicht unbedingt sooo präsentiere :D
AntwortenLöschen♥ Herzlichst, Seija von ifsoever
Ich finde Food Fotografie gar nicht so einfach, dass ist schon echt schwierig das Essen ins richtige Licht zu rücken. Aber du kannst das eindeutig sehr gut und auch auf den ersten Blick langweilige Alltagsgegenstände wirken auf den Fotos sehr interessant, als würden sie eine Geschichte erzählen. :)
AntwortenLöschenUnd Rezepte sind immer gut.
vielen dank! ja, der header... ich mochte ihn auch, aber irgendwie hat er mich in letzter zeit vermehrt gestört :D aber ich bin schon an einem neuen, individuelleren, header dran...
AntwortenLöschendeine bilder gefallen mir übrigens total gut und ich sehe mir diese art von bildern total gerne an! ich verstehe nicht, wie jemand nicht verstehen kann, dass du sowas fotografierst :)