Wie schon mal auf Facebook angekündigt, starte ich hiermit in meinen Vorsatz, mehr zu den Büchern zu schreiben, die ich lese. Das Buch, um das es heute geht, heißt Die weissen Lichter
von Paris. Es wurde im Jahr 2009 von Therese Révay geschrieben und von mir im Januar
2013 gelesen. Achtung, es ist ein knallhartes Mädchenbuch.
Worum es geht: Die russische Gräfin Xenia Ossolin wächst in der
wohlhabenden Familie eines Generals auf. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Handlung
ansetzt, herrscht erster Weltkrieg. Das junge Mädchen lässt sich dadurch aber
nicht beirren, ein fröhliches Leben führen zu wollen. Sie veranstaltet z.B.
eine große Feier anlässlich ihres 15. Geburtstags. Das kann man ihr natürlich
nicht verübbeln und alles geht gut bis zur Oktoberrevolution im Jahre 1917. An
dieser Stelle möchte ich eigentlich nicht mehr viel verraten (sonst habt ihr
nachher kein Spaß beim Lesen), außer dass diverse Schicksalsschläge aus einem
jungen, entschlossenen und tapferen Mädchen eine ernste und verschlossene
Persönlichkeit geformt haben. Das Buch umspannt die Zeit von der
Oktoberrevolution über die Goldenen Zwanziger hinein in die Weltwirtschaftskrise
und den Zweiten Weltkrieg. Laut des Klappentexts ist die Hauptperson des Romans
Xenia Ossolin. Meiner Meinung nach gibt es drei Hauptpersonen und viele sehr
sehr wichtige Nebencharaktere in diesem Buch. Neben der russischen Gräfin Xenia
erfährt man recht viel vom deutschen Fotografen Max von Passau und der
jüdischen deutschen Modedesignerin Sarah Lindner. Das ganze Geschehen findet
zwischen Paris und Berlin statt, was besonders angesichts der Ereignisse dieser
Zeit (Goldene Zwanziger, Weltwirtschaftskrise, Weltkrieg) recht spannend ist.
Anfangs
störten mich beim Lesen die ausschweifenden Beschreibungen der Räume und
Personen und die vielen meiner Meinung unnötig gesetzten Adjektive. Ich war zu
Beginn auch gar nicht davon überzeugt, ob ich das Buch überhaupt zu Ende lesen
möchte. Normalerweise halte ich nichts von so langen Büchern (570 Seiten),
außer es handelt sich um Klassiker der Weltliteratur wie Anna Karenina oder ja,
ich gebe es zu, auch Harry Potter verzeihe ich es irgendwie. Ich habe oft
einfach das Gefühl, dass moderne Romane redundant geschrieben sind und auch die
Hälfte der Seiten völlig langen würde. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen,
dass das Buch sehr sehr empfehlenswert ist und die hohe Seitenzahl dadurch
zustande kommt, dass eine sehr lange Zeit beschrieben wird. Etwas enttäuscht
bin ich vom Klappentext: Demnach geht es im Roman nur um die Zwanziger Jahre in
Paris. Etwas enttäuschend, bei so einem guten Buch hätte man sich ruhig mehr um
den Text bemühen können.
Was
gefällt mir persönlich an diesem Buch? Mich fasziniert nicht nur die Tatsache, dass
die Lebensgeschichten eines Menschen beschrieben wird (ist bei mir generell ein
wichtiges Kriterium bei Büchern!). Es ist auch einfach total interessant,
Schicksale in historisch interessanten Zeiträumen zu erleben. Im
Geschichtsunterricht waren für mich die Goldenen Zwanziger z.B. einfach zwei
Seiten im Schulbuch und ich konnte mir nichts konkret darunter vorstellen. Auch
dass ein normaler Alltag in der Zeit des zweiten Weltkriegs möglich war, wird
hier deutlich gemacht. Generell finde ich die Zeit 19. Jh und Beginn des 20. Jh sehr spannend und bin glücklich darüber,
dass es in diesem Buch so alltagsnah geschildert wurde. Schade ist, dass die Charaktere nur erfunden
sind und nicht an echte Persönlichkeiten angelehnt sind. Wobei das Buch auch
nicht ganz frei erfunden ist. Die Autorin dankt am Schluss des Buchs diversen
Historikern, Autoren und Personen, „deren vertrauliche und schmerzhafte
Bekenntnisse“ sie „zu manchen Passagen dieses Romans inspiriert haben“. Also
speist sich wohl der Inhalt des Buchs aus vielen verschiedenen Erzählungen und
Ereignissen, was es natürlich noch einmal aufwertet. Total irritiert und ich
muss zugeben ein wenig sauer war ich, als ich erfuhr, dass es da noch eine
Fortsetzung gibt. Augenblicklich fühlte ich mich dazu verpflichtet, auch dieses
Buch lesen zu wollen (ich fühle mich manipuliert!). Das erste Buch hört 1944
auf, also wird es wohl ungefähr da wieder losgehen. Ich bin natürlich schon
sehr gespannt, bis zu welchen Jahr es dann weitergeht und ob vielleicht noch
ein dritter Teil zu erwarten ist. Das ist ja immer so eine Sache mit
Fortsetzungen, die nicht von vorngerein geplant sind. Ähnlich wie bei
Filmfortsetzungen habe ich immer den Eindruck, die Leute müssen sich da jetzt
was aus dem Finger saugen, um noch eine Ausgabe, noch eine Folge oder noch
einen Blockbuster zu produzieren. Muss nicht immer sein, wie ich finde.
Da
ich bei Büchern auch sehr häufig nach dem Cover gehe, muss ich jetzt auch dazu
was sagen. Das überzeugt mich eigentlich nicht. Punkt. Weder der erste noch der
zweite Band sehen spannend und schön aus. Vor allem gefällt mir die Farbe
nicht. Ich weiß, man sollte nicht immer nach dem Äußeren gehen. Aber es ist
halt einfach angenehm, ein hübsch gestaltetes Buch in den Händen zu halten. Nachfolgend seht ihr ein paar Zitate, die ich besonders schön fand, die aber auch nicht zu viel von der Handlung verraten.
Ich
werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie ich die Fortsetzung,
die übrigens „Der Himmel über den Linden“ heißt, fand. Generell wünsche ich mir
von meinem Blog mehr Bücherrezensionen, so wie auch bei Facebook schon
angekündigt. Habe schon mal eine kleine Vorauswahl getroffen, welche Werke ich
euch unbedingt noch vorstellen muss. Der Post muss noch ein wenig ausgefeilt werden, kommt aber recht bald. Jetzt ist ja offizielles Semesterende und ich habe hoffentlich mehr Zeit und Muse, mehr für den Blog zu schreiben und zu fotografieren.
Ich hoffe, ihr fandet die Rezension interessant und nicht zu lang/zu kurz. Schönen Sonntag euch noch!
Eure Natalia
Das Buch habe ich auch schon gelesen, einfach toll!
AntwortenLöschenAuf die Fortsetzung bin ich wirklich gespannt, wie es mit Xenia und Max weiter geht!
Liebst
Lena Sophie
ich hab das buch vorher nicht gekannt, habe jetzt aber einen eindruck davon, also denke ich, dass für mich die länge gestimmt hat. :)
AntwortenLöschenich finde übrigens das 19 und 20 jahrhundert auch sehr spannend und lese gerne bücher, die sich in dieser zeit abspielen. dieses hier kommt jetzt aber auch auf meine leseliste.
ich freue mich schon auf weitere Rezessionen!
ganz liebe grüße, nimue
dankeschön :))
AntwortenLöschenich hab ein 50mm 1.8
so ein Foto kriegt man hin, indem man auf den Schnee fokussiert :) entweder man macht das mit dem Autofokus (wenns so viel schneit, wie es während dem Foto geschneit hat, sieht man alles dahinter eh kaum und die Kamera findet kaum einen Punkt zum fokussieren und versucht irgendetwas scharf zu stellen) oder man macht manuell scharf.:)
Die Blende sollte so weit offen sein wie möglich, bei mir wars 1.8
Liebe Grüße <3