BOOKS: "Die weißen Lichter von Paris"

Sonntag, 10. Februar 2013


Wie schon mal auf Facebook angekündigt, starte ich hiermit in meinen Vorsatz, mehr zu den Büchern zu schreiben, die ich lese. Das Buch, um das es heute geht, heißt Die weissen Lichter von Paris. Es wurde im Jahr 2009 von Therese Révay geschrieben und von mir im Januar 2013 gelesen. Achtung, es ist ein knallhartes Mädchenbuch. 


Worum es geht: Die russische Gräfin Xenia Ossolin wächst in der wohlhabenden Familie eines Generals auf. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Handlung ansetzt, herrscht erster Weltkrieg. Das junge Mädchen lässt sich dadurch aber nicht beirren, ein fröhliches Leben führen zu wollen. Sie veranstaltet z.B. eine große Feier anlässlich ihres 15. Geburtstags. Das kann man ihr natürlich nicht verübbeln und alles geht gut bis zur Oktoberrevolution im Jahre 1917. An dieser Stelle möchte ich eigentlich nicht mehr viel verraten (sonst habt ihr nachher kein Spaß beim Lesen), außer dass diverse Schicksalsschläge aus einem jungen, entschlossenen und tapferen Mädchen eine ernste und verschlossene Persönlichkeit geformt haben. Das Buch umspannt die Zeit von der Oktoberrevolution über die Goldenen Zwanziger hinein in die Weltwirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg. Laut des Klappentexts ist die Hauptperson des Romans Xenia Ossolin. Meiner Meinung nach gibt es drei Hauptpersonen und viele sehr sehr wichtige Nebencharaktere in diesem Buch. Neben der russischen Gräfin Xenia erfährt man recht viel vom deutschen Fotografen Max von Passau und der jüdischen deutschen Modedesignerin Sarah Lindner. Das ganze Geschehen findet zwischen Paris und Berlin statt, was besonders angesichts der Ereignisse dieser Zeit (Goldene Zwanziger, Weltwirtschaftskrise, Weltkrieg) recht spannend ist.
Anfangs störten mich beim Lesen die ausschweifenden Beschreibungen der Räume und Personen und die vielen meiner Meinung unnötig gesetzten Adjektive. Ich war zu Beginn auch gar nicht davon überzeugt, ob ich das Buch überhaupt zu Ende lesen möchte. Normalerweise halte ich nichts von so langen Büchern (570 Seiten), außer es handelt sich um Klassiker der Weltliteratur wie Anna Karenina oder ja, ich gebe es zu, auch Harry Potter verzeihe ich es irgendwie. Ich habe oft einfach das Gefühl, dass moderne Romane redundant geschrieben sind und auch die Hälfte der Seiten völlig langen würde. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass das Buch sehr sehr empfehlenswert ist und die hohe Seitenzahl dadurch zustande kommt, dass eine sehr lange Zeit beschrieben wird. Etwas enttäuscht bin ich vom Klappentext: Demnach geht es im Roman nur um die Zwanziger Jahre in Paris. Etwas enttäuschend, bei so einem guten Buch hätte man sich ruhig mehr um den Text bemühen können.



Was gefällt mir persönlich an diesem Buch? Mich fasziniert nicht nur die Tatsache, dass die Lebensgeschichten eines Menschen beschrieben wird (ist bei mir generell ein wichtiges Kriterium bei Büchern!). Es ist auch einfach total interessant, Schicksale in historisch interessanten Zeiträumen zu erleben. Im Geschichtsunterricht waren für mich die Goldenen Zwanziger z.B. einfach zwei Seiten im Schulbuch und ich konnte mir nichts konkret darunter vorstellen. Auch dass ein normaler Alltag in der Zeit des zweiten Weltkriegs möglich war, wird hier deutlich gemacht. Generell finde ich die Zeit 19. Jh und Beginn des 20.  Jh sehr spannend und bin glücklich darüber, dass es in diesem Buch so alltagsnah geschildert wurde. Schade ist, dass die Charaktere nur erfunden sind und nicht an echte Persönlichkeiten angelehnt sind. Wobei das Buch auch nicht ganz frei erfunden ist. Die Autorin dankt am Schluss des Buchs diversen Historikern, Autoren und Personen, „deren vertrauliche und schmerzhafte Bekenntnisse“ sie „zu manchen Passagen dieses Romans inspiriert haben“. Also speist sich wohl der Inhalt des Buchs aus vielen verschiedenen Erzählungen und Ereignissen, was es natürlich noch einmal aufwertet. Total irritiert und ich muss zugeben ein wenig sauer war ich, als ich erfuhr, dass es da noch eine Fortsetzung gibt. Augenblicklich fühlte ich mich dazu verpflichtet, auch dieses Buch lesen zu wollen (ich fühle mich manipuliert!). Das erste Buch hört 1944 auf, also wird es wohl ungefähr da wieder losgehen. Ich bin natürlich schon sehr gespannt, bis zu welchen Jahr es dann weitergeht und ob vielleicht noch ein dritter Teil zu erwarten ist. Das ist ja immer so eine Sache mit Fortsetzungen, die nicht von vorngerein geplant sind. Ähnlich wie bei Filmfortsetzungen habe ich immer den Eindruck, die Leute müssen sich da jetzt was aus dem Finger saugen, um noch eine Ausgabe, noch eine Folge oder noch einen Blockbuster zu produzieren. Muss nicht immer sein, wie ich finde.
Da ich bei Büchern auch sehr häufig nach dem Cover gehe, muss ich jetzt auch dazu was sagen. Das überzeugt mich eigentlich nicht. Punkt. Weder der erste noch der zweite Band sehen spannend und schön aus. Vor allem gefällt mir die Farbe nicht. Ich weiß, man sollte nicht immer nach dem Äußeren gehen. Aber es ist halt einfach angenehm, ein hübsch gestaltetes Buch in den Händen zu halten. Nachfolgend seht ihr ein paar Zitate, die ich besonders schön fand, die aber auch nicht zu viel von der Handlung verraten.


Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie ich die Fortsetzung, die übrigens „Der Himmel über den Linden“ heißt, fand. Generell wünsche ich mir von meinem Blog mehr Bücherrezensionen, so wie auch bei Facebook schon angekündigt. Habe schon mal eine kleine Vorauswahl getroffen, welche Werke ich euch unbedingt noch vorstellen muss. Der Post muss noch ein wenig ausgefeilt werden, kommt aber recht bald. Jetzt ist ja offizielles Semesterende und ich habe hoffentlich mehr Zeit und Muse, mehr für den Blog zu schreiben und zu fotografieren.
Ich hoffe, ihr fandet die Rezension interessant und nicht zu lang/zu kurz. Schönen Sonntag euch noch!
Eure Natalia

3 Kommentare:

  1. Das Buch habe ich auch schon gelesen, einfach toll!
    Auf die Fortsetzung bin ich wirklich gespannt, wie es mit Xenia und Max weiter geht!

    Liebst
    Lena Sophie

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  2. ich hab das buch vorher nicht gekannt, habe jetzt aber einen eindruck davon, also denke ich, dass für mich die länge gestimmt hat. :)
    ich finde übrigens das 19 und 20 jahrhundert auch sehr spannend und lese gerne bücher, die sich in dieser zeit abspielen. dieses hier kommt jetzt aber auch auf meine leseliste.
    ich freue mich schon auf weitere Rezessionen!

    ganz liebe grüße, nimue

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  3. dankeschön :))
    ich hab ein 50mm 1.8
    so ein Foto kriegt man hin, indem man auf den Schnee fokussiert :) entweder man macht das mit dem Autofokus (wenns so viel schneit, wie es während dem Foto geschneit hat, sieht man alles dahinter eh kaum und die Kamera findet kaum einen Punkt zum fokussieren und versucht irgendetwas scharf zu stellen) oder man macht manuell scharf.:)
    Die Blende sollte so weit offen sein wie möglich, bei mir wars 1.8
    Liebe Grüße <3

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